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Mandelstam, Ossip: Mitternacht in Moskau

Die Moskauer Hefte. Gedichte 1930-1934
Die hier - im russischen Original und in der deutschen Übersetzung - versammelten Gedichte Ossip Mandelstams entstanden zwischen seiner Reise in den Kaukasus und nach Armenien im Jahre 1930 und seiner ersten Verhaftung am 13. Mai 1934.
Fünf Jahre lang hatte Mandelstam keine Gedichte mehr geschrieben. Seit 1928 war er Verfolgungen ausgesetzt. In den 'Moskauer Heften' findet er zu seiner Sprache zurück, nimmt das Gespräch mit seiner Epoche auf - »Zeit, daß ihr wißt: auch ich bin Zeitgenosse« -, registriert auf nächtlichen Spaziergängen durch Moskau - »die Hure Moskau« - hellwach die Veränderungen einer vom Totalitarismus Stalins bereits entstellten Zeit, entlarvt und klagt an - und kommt immer wieder zurück auf seine wirkliche Heimat, die europäische Kultur. Von den italienischen Dichtern des Mittelalters und der Renaissance, Dante, Petrarca, Ariost und Tasso, über die Maler, Raffael, Tizian und Tintoretto, zu Mozart und Schubert und Mandelstams russischen Vorläufern und Freunden. Doch da wird keine europäische Idylle gemalt, Mandelstam ist sich der Bedrohung - mag sie den Namen Hitler, Stalin, Mussolini tragen - wohl bewußt: »Europa ist nun kalt - Italien - Dunkelheit. / Die Macht ist widerlich wie Baderhände.«
Die 'Moskauer Hefte' sind ein lyrisches und zorniges Tagebuch mit kühnen Bildern und einer ganz eigenen Poesie, in der Mandelstam visionär auch sein weiteres Schicksal voraussieht, sich einmal vehement gegen den Tod auflehnt und an anderen Stellen bereits sein eigenes Requiem anstimmt. Rund die Hälfte dieser Gedichte sind in der Sowjetunion noch immer unveröffentlicht.
Autor Mandelstam, Ossip
Verlag Fischer S.
Einband Fester Einband
Erscheinungsjahr 1994
Seitenangabe 276 S.
Meldetext Lieferbar in ca. 10-20 Arbeitstagen
Ausgabekennzeichen Deutsch
Masse H20.6 cm x B13.4 cm x D2.7 cm 441 g
Auflage 1. Auflage
Reihe Ossip Mandelstam, Das Gesamtwerk
Verlagsartikelnummer 1014307
Die hier - im russischen Original und in der deutschen Übersetzung - versammelten Gedichte Ossip Mandelstams entstanden zwischen seiner Reise in den Kaukasus und nach Armenien im Jahre 1930 und seiner ersten Verhaftung am 13. Mai 1934.
Fünf Jahre lang hatte Mandelstam keine Gedichte mehr geschrieben. Seit 1928 war er Verfolgungen ausgesetzt. In den 'Moskauer Heften' findet er zu seiner Sprache zurück, nimmt das Gespräch mit seiner Epoche auf - »Zeit, daß ihr wißt: auch ich bin Zeitgenosse« -, registriert auf nächtlichen Spaziergängen durch Moskau - »die Hure Moskau« - hellwach die Veränderungen einer vom Totalitarismus Stalins bereits entstellten Zeit, entlarvt und klagt an - und kommt immer wieder zurück auf seine wirkliche Heimat, die europäische Kultur. Von den italienischen Dichtern des Mittelalters und der Renaissance, Dante, Petrarca, Ariost und Tasso, über die Maler, Raffael, Tizian und Tintoretto, zu Mozart und Schubert und Mandelstams russischen Vorläufern und Freunden. Doch da wird keine europäische Idylle gemalt, Mandelstam ist sich der Bedrohung - mag sie den Namen Hitler, Stalin, Mussolini tragen - wohl bewußt: »Europa ist nun kalt - Italien - Dunkelheit. / Die Macht ist widerlich wie Baderhände.«
Die 'Moskauer Hefte' sind ein lyrisches und zorniges Tagebuch mit kühnen Bildern und einer ganz eigenen Poesie, in der Mandelstam visionär auch sein weiteres Schicksal voraussieht, sich einmal vehement gegen den Tod auflehnt und an anderen Stellen bereits sein eigenes Requiem anstimmt. Rund die Hälfte dieser Gedichte sind in der Sowjetunion noch immer unveröffentlicht.
CHF 40.90
Verfügbarkeit: Am Lager
ISBN: 978-3-10-048773-5
Verfügbarkeit: Lieferbar in ca. 10-20 Arbeitstagen

Alle Bände der Reihe "Ossip Mandelstam, Das Gesamtwerk" mit Band-Nummer

Über den Autor Mandelstam, Ossip

Ossip Mandelstam, am 15. Januar 1891 in Warschau in einer jüdischen Familie geboren, studierte in Petersburg, Paris und Heidelberg. Seine Gedichtbände 'Der Stein' (1913) und 'Tristia' (1922), autobiographische Prosa 'Das Rauschen der Zeit' (1925) und 'Die ägyptische Briefmarke' (1928), sowie seine Essays 'Über Poesie' (1928), sind Meilensteine der russischen Dichtung des 20. Jahrhunderts. Ab 1929 politischer Verfolgung ausgesetzt, konnte sein Werk erst Jahrzehnte nach seinem Tod erscheinen. Mandelstam ist eines der prominenten Opfer von Stalins Regime der Terrorjahre. Aufgrund eines satirischen Epigramms auf Stalin im Mai 1934 verhaftet und verbannt, wurde er 1938 erneut verhaftet und zu Zwangsarbeit in Sibirien verurteilt. Er starb am 27. Dezember 1938 in einem Lager bei Wladiwostok. Seine Gedichte wurden von seiner Frau, Nadeschda Mandelstam, auswendig gelernt, versteckt und von Helfern in die USA geschmuggelt. Das Gesamtwerk, auf Deutsch 1985 bis 2000 im Ammann Verlag erschienen, ist im S. Fischer Verlag erhältlich.

Ralph Dutli, geb. 1954 in Schaffhausen (Schweiz), studierte Romanistik und Russistik, lebt als freier Schriftsteller in Heidelberg. Er ist Romanautor, Lyriker, Essayist, Biograph, Übersetzer und Herausgeber der zehnbändigen Ossip-Mandelstam-Gesamtausgabe und erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen, u.a. den »Johann-Heinrich-Voß-Preis« der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung 2006, den »Rheingau Literaturpreis« 2013 und den »Preis der LiteraTour Nord« 2014 für seinen Roman 'Soutines letzte Fahrt', sowie den »Düsseldorfer Literaturpreis« 2014 für sein literarisches Gesamtwerk.

Veröffentlichungen (Auswahl): Meine Zeit, mein Tier. Ossip Mandelstam. Eine Biographie (2003); Russische Literaturgeschichte, erzählt von Ralph Dutli (Hörbuch, 2003); Nichts als Wunder. Essays über Poesie (2007); Liebe Olive. Eine kleine Kulturgeschichte (2009; neu 2013); Das Lied vom Honig. Eine Kulturgeschichte der Biene (2012); Soutines letzte Fahrt. Roman (2013). Ralph Dutli, geb. 1954 in Schaffhausen (Schweiz), studierte Romanistik und Russistik, lebt als freier Schriftsteller in Heidelberg. Er ist Romanautor, Lyriker, Essayist, Biograph, Übersetzer und Herausgeber der zehnbändigen Ossip-Mandelstam-Gesamtausgabe und erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen, u.a. den »Johann-Heinrich-Voß-Preis« der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung 2006, den »Rheingau Literaturpreis« 2013 und den »Preis der LiteraTour Nord« 2014 für seinen Roman 'Soutines letzte Fahrt', sowie den »Düsseldorfer Literaturpreis« 2014 für sein literarisches Gesamtwerk.

Veröffentlichungen (Auswahl): Meine Zeit, mein Tier. Ossip Mandelstam. Eine Biographie (2003); Russische Literaturgeschichte, erzählt von Ralph Dutli (Hörbuch, 2003); Nichts als Wunder. Essays über Poesie (2007); Liebe Olive. Eine kleine Kulturgeschichte (2009; neu 2013); Das Lied vom Honig. Eine Kulturgeschichte der Biene (2012); Soutines letzte Fahrt. Roman (2013).

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